Sensible Inhalte als Herausforderung in der universitären Lehre
Der Umgang mit sensiblen Inhalten in der universitären Lehre stellt Universitätsangehörige vor viele Herausforderungen: Wie sieht ein guter Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre aus? Wie können wir im universitären Kontext über Themen wie Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sprechen und gleichzeitig einen möglichst sicheren, produktiven und selbstbestimmten Raum für alle Beteiligten schaffen?
Diese Fragen beschäftigen den Arbeitskreis „Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre“, der im Juni 2022 nach einer Seminarsituation ins Leben gerufen wurde, in der sich Studierende und die dozierende Person der Auseinandersetzung mit gewaltvollem Material nicht entziehen konnten. Der AK setzt sich seitdem konstruktiv mit der Frage auseinander, wie mit Hilfe von Inhaltshinweisen in der universitären Lehre ein sicherer, produktiver und selbstbestimmter Lehr- und Lernort für alle Beteiligten entstehen kann. Nach drei Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Oktober und November 2022 ist nun Ziel des Arbeitskreises, eine Handreichung zum Thema „Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre“ zu erstellen und ab Januar 2024 in die universitäre Lehre einzubetten. Damit soll die tiefergehende Auseinandersetzung mit sensiblen Inhalten in der Lehre an der Ruhr-Universität gefördert werden.
Erstellung einer Handreichung zum Thema „Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre“
Mit der Handreichung zum Thema „Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre“ soll ermöglicht werden, dass sensible und potenziell belastende Inhalte in verschiedenen Medien wie Texten, Bildern und Videos sowie Diskussionen erkannt und bestenfalls im Vorhinein gekennzeichnet werden. In der Handreichung soll eingeordnet werden, warum ein bewusster Umgang mit sensiblen Inhalten in der Lehre zentral für das universitäre Miteinander ist und inwiefern Inhaltshinweise in diesem Kontext hilfreich sein können. Schließlich soll an Beispielen erörtert werden, bei welchen Inhalten Inhaltshinweise gesetzt werden können und wie diese aufgebaut werden können.
Zentrales Anliegen des Arbeitskreises ist es, intersektionale Perspektiven in der Handreichung mitzudenken. Außerdem soll durch eine Übersetzung in die englische Sprache eine größere Zugänglichkeit gewährleistet werden. Für diese Anliegen und die Verbreitung der Handreichung sind wir an der Vernetzung mit verschiedenen thematisch affinen Akteur*innen und Gruppen der Ruhr-Universität interessiert.
Ehrenamtlicher Arbeitskreis wird zum studentischen Initiativprojekt
Der im Juni 2022 gegründete Arbeitskreis wurde bis April 2023 ausschließlich durch ehrenamtliche Arbeit von studentischer Seite getragen. Der Arbeitskreis bestand zunächst aus der studentischen Gleichstellungsbeauftragten der Sozialwissenschaft, Queer an der RUB und Mitgliedern des Fachschaftsrats Gender Studies. Durch die Förderung als studentisches Initiativprojekt sind seit April/Mai 2023 zwei studentische Beschäftigte eingestellt, die einen Großteil der organisatorischen Arbeit, die Vernetzung und Erstellung der Handreichung übernehmen. Dennoch ist die ehrenamtliche Arbeit des AK weiterhin zentral für die Entstehung der Handreichung. Auch wenn der AK bisher ausschließlich aus studentischen Mitgliedern besteht, verstehen wir uns als statusgruppenunabhängig und sind auch für die Mitarbeit von Mitgliedern anderer Statusgruppen offen.